Leistenbrüche sind wie andere Weichteilbrüche (Narben-, Nabel- und Schenkelbrüche) Schwachstellen in der Bauchwand, durch die sich Bauchhöhleninhalt wie z. B. Fett oder Darmschlingen vordrängen und so die typische Vorwölbung hervorrufen. Im Fall des Leistenbruches ist diese Schwachstelle die Durchtrittsstelle des Samenstranges bzw. des Mutterbandes wie sie bei jedem in den Leisten vorhanden ist. Dieses „mechanische“ Problem läßt sich nur mithilfe einer Operation beheben. Nur so kann das lebensgefährliche Einklemmen des Bruches sicher verhindert werden. Operationen an Leistenbrüchen sind in Deutschland mit 230.000/Jahr die häufigsten allgemeinchirurgischen Eingriffe. Heutzutage werden diese OPs zum großen Teil ambulant also ohne Übernachtung im Krankenhaus durchgeführt. Hierbei wird die Schwachstelle der Bauchwand in der Leiste zumeist mit einem Kunststoffnetz verstärkt. Dieses Netz kann sowohl über einen Schnitt in der Leiste (OP nach Lichtenstein) als auch auf dem Weg der Bauchspiegelung (minimal invasive Methode TEP bzw. TAPP) eingebracht werden. im Ausnahmefall ist eine OP ohne Netz mit Naht und Dopplung der Bauchdecken (OP nach Shouldice) sinnvoll. |